ESA-Hunde vs. Assistenzhunde

Ob ein ESA-Hund oder ein Assistenzhund das Richtige für dich ist, hängt von deinen Bedürfnissen und Voraussetzungen ab.

 

Vorteil Assistenzhund: Zutrittsrechte

Die Rechte von Assistenzhunden sind gesetzlich verankert. Ein Assistenzhund hat überall dort Zutritt, wo auch Menschen mit Straßenkleidung hindürfen. Hierdurch kann der Assistenzhund auch in der Öffentlichkeit aktiv Hilfeleistung geben etwa beim Arzt, im Supermarkt, in der Schule, im Kino, im Theater oder im Krankenhaus.

Ein ESA-Hund hat keinerlei Zutrittsrechte in der Öffentlichkeit und darf in der Öffentlichkeit nur an Orte, wo auch Familienhunde erlaubt sind. Zwar machen verschiedene Einrichtungen wie Universitäten, Reha-Einrichtungen und Geschäfte Ausnahmen, aber dies erfolgt nur aus Kulanz und ergibt sich nicht durch gesetzliche Rechte.

Deinen Assistenzhund kannst du überall mitnehmen, wo du auch hingehst. Einen ESA-Hund nicht. Ein ESA-Hund kann demnach auch nicht helfen, wenn du etwa beim Arzt im Wartezimmer eine Panikattacke bekommst oder im Supermarkt dissoziierst.

 

 

Vorteil Assistenzhund: Befreiung von der Hundesteuer

In den meisten Gemeinden sind Assistenzhunde unter Vorlage des staatlichen Assistenzhundeausweises von der Hundesteuer befreit.

Nur wenige Gemeinden bieten auch eine Befreiung der Hundesteuer für ESA-Hunde an.

 

 

Vorteil ESA-Hund: Voraussetzungen niedrigschwellig

Um einen Assistenzhund erhalten zu können, sind bestimmte gesetzliche Voraussetzungen erforderlich. Jeder Assistenzhundetrainer ist gesetzlich verpflichtet, eine Bedarfsprüfung und Feststellung der Eignung als Assistenzhundenehmer durchzuführen. Insbesondere musst du eine Behinderung haben und dies nachweisen.

Für einen ESA-Hund musst du keine Behinderung haben. Einzig eine gesundheitliche Beeinträchtigung ist erforderlich und dass dein Therapeut oder Arzt einen ESA-Hund für deine Beeinträchtigung empfiehlt.

 

 

Vorteil ESA-Hund: Anforderungen an den Hund

Die Anforderungen an einen ESA-Hund sind niedrigschwelliger als diejenigen an einen Assistenzhund. Obwohl ein ESA-Hund auch freundlich sein sollte und frei von Aggressionen, ist es in der Regel kein Ausschlusskriterium, wenn er in Menschenmengen nicht so gut sozialisiert ist wie ein Assistenzhund.

Aus diesem Grund kommen nicht nur Welpen vom Züchter, sondern auch viele Hunde aus dem Tierschutz als ESA-Hunde infrage. Hierbei kommt es immer auf deine individuellen Bedürfnisse und Wünsche an einen ESA-Hund an sowie auf mögliche ESA-Hund-Plus-Aufgaben. 

Häufig kann auch dein eigener bereits vorhandener Hund als ESA-Hund geeignet sein.

 

 

Vorteil ESA-Hund: Gesundheitliche Anforderungen

Ein ESA-Hund muss keine Gesundheitsprüfung durchlaufen. Für Assistenzhunde ist im Alter von 12 Monaten eine Gesundheitsprüfung erforderlich, inklusive Röntgenuntersuchung unter Vollnarkose. Bei ESA-Hunden entfällt diese Überprüfung beim Tierarzt im Rahmen der Ausbildung.

 

 

Vorteil ESA-Hund: Keine 60 Trainingsstunden-Pflicht

Bei einem ESA-Hund entscheidest du, wie viele Trainingsstunden du bei einem ESA-Hundetrainer nehmen möchtest. Dabei musst du dich nicht an irgendwelche Vorgaben halten. Ob du nur 10 Stunden Training machen möchtest oder 40 Stunden ist deine Entscheidung. Hierdurch kannst du die Kosten für die ESA-Hundeausbildung selbst bestimmen.  

Assistenzhundehalter sind gesetzlich verpflichtet, in der Spezialisierung mindestens 60 Trainingsstunden bei einem Assistenzhundetrainer zu absolvieren. Hinzu kommt die Grundausbildung, die häufig ebenfalls 40 Trainingsstunden umfasst.

 

 

Vorteil ESA-Hund: Keine Prüfungspflicht

Um den Status eines Assistenzhundes zu erhalten, ist es zwingend erforderlich, am Ende der Ausbildung eine staatlich anerkannte Team-Prüfung abzulegen. Diese Prüfung verursacht zusätzliche Kosten und kann mit einem gewissen Leistungsdruck verbunden sein, ist jedoch notwendig, um die öffentlichen Zutrittsrechte offiziell zu sichern.

Für ESA-Hunde besteht keine Verpflichtung zur Prüfung. Solltest du jedoch freiwillig eine Prüfung ablegen wollen – beispielsweise, weil dein Arbeitgeber, die Hochschule oder dein Vermieter einen Nachweis verlangen – hast du die Möglichkeit, am Ende der Ausbildung gemeinsam mit deinem Hund eine unabhängige Prüfung zu absolvieren.